2 min
Was passiert in unserem Gehirn, wenn wir etwas riechen? Genauso wie der Geschmackssinn entschlüsselt der Geruchssinn die Moleküle, denen wir begegnen. Wenn wir einen Duft einatmen, interagiert der Strom von Aromamolekülen mit spezialisierten Geruchsrezeptorzellen, die die chemischen Informationen in elektrische Informationen umwandeln, die das Gehirn verarbeiten kann. Die Aufgabe der Geruchsrezeptorzellen, die sich auf den haarähnlichen Flimmerhärchen in der oberen Höhle jedes Nasenlochs befinden, ist es, Aromamoleküle zu erkennen.
Der unglaubliche und unersetzliche Sinn
Wie wichtig der Geruchssinn ist, beweist die Tatsache, dass der Mensch etwa 400 Geruchsrezeptoren besitzt, eine recht große Zahl. Obwohl unsere Nase im Vergleich zu anderen Säugetieren ein viel stumpferes Instrument ist, ist sie dennoch unglaublich in ihrer Fähigkeit, Tausende von Düften zu analysieren. Selbst moderne Technik kommt nicht an die Sensibilität der menschlichen Nase heran.
Die Geruchsrezeptoren ordnen fast jedem flüchtigen Geruchsstoff einen eindeutigen Code zu. Während sie die empfangene chemische Information in ein elektrisches Signal umwandeln, wird diese in Form eines Geruchscodes an das Gehirn gesendet. Dieser Code wandert entlang der Axone der Sinneszellen bis in den Riechkolben, der an der Unterseite des Frontallappens des Gehirns liegt. Hier passieren die faszinierenden Dinge. Der Riechkolben kartiert die chemische Identität des Geruchsstoffs, und der Geruchscode wandert weiter zum primären Geruchskortex des Gehirns und dann zu Bereichen des sekundären Kortex, zu denen Amygdala, Hippocampus und Thalamus gehören..
Gerüche lösen eine starke emotionale Reaktion aus
Dieser Bereich des Gehirns ist für die Verarbeitung von kognitiven und emotionalen Reaktionen verantwortlich. Das bedeutet, dass wir uns nicht nur eine Meinung über den Geruch bilden, wie z.B. ihn zu benennen, ihn zu mögen oder nicht und sich an ihn zu erinnern, sondern auch, dass unsere Geruchsreaktion mit anderen Sinnen verschmilzt. Infolgedessen rufen Düfte starke emotionale Reaktionen hervor, sodass wir uns beschwingt und glücklich fühlen, wenn wir einem unserer Lieblingsdüfte begegnen. Ebenso können Rückblicke in die Vergangenheit, die durch den Geruchssinn ausgelöst werden, tiefgreifend und intensiv sein.
Mehr über die faszinierende Verbindung zwischen Düften und Emotionen erfahren Sie, wenn Sie den Artikel „Wie Düfte unsere Emotionen berühren“ lesen.
Neue Dufttechnologien verbessern das Wohlbefinden
Die Wissenschaft des Geruchssinns gepaart mit modernsten Technologien kann nicht nur zur Kreation schöner Düfte, sondern auch zur Unterdrückung unangenehmer Gerüche genutzt werden. Wussten Sie, dass bestimmte Geruchsmoleküle verhindern, dass die Rezeptoren darauf reagieren? Das bedeutet, dass eine sorgfältig ausgewählte Palette an Inhaltsstoffen die Rezeptoren, die schlechte Gerüche entschlüsseln, ruhig stellen kann — und uns daran hindern, sie wahrzunehmen.
Kreieren wir Düfte, die positive Emotionen fördern
Die Art, wie wir Düfte wahrnehmen und wie wir auf sie reagieren, macht die Parfümerie zu einem anspruchsvollen Handwerk. Das Verständnis des Geruchssinns ist für einen Parfümeur wichtig, da jede Komposition, egal ob Luxusparfüm, Lufterfrischungsspray oder Körperlotion, eine Chance ist, anderen einen Schub an positiven Emotionen zu geben.