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Bei Firmenich definieren wir Upcycling als das Konzept, Nebenprodukte, ausgesonderte Materialien, Abfälle aus anderen Industrien und ungenutzte Produkte aufzuwerten, indem wir ihnen ein neues Leben verleihen: Als neue Materialien oder Produkte höheren Wertes haben sie einen positiven Einfluss auf die Umwelt. Im Gegensatz zum Recycling, bei dem Abfall in einem industriellen Verfahren verarbeitet wird, um ein neues Material herzustellen, bedeutet Upcycling, den Abfall in seinem aktuellen Zustand zu nutzen. Kurz, des einen Müll ist des anderen Schatz.
Nachhaltigkeit ist ein Begriff, der uns allen immer vertrauter wird, und es ist klar, dass die Nachhaltigkeit ein sehr breitgefächerter Bereich ist. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit einer Facette des Konzepts „green & clean“ in Bezug auf Produkte unserer Branche. Die Verwendung recycelbarer Verpackungen ist nicht alles: Nachhaltig zu sein, bedeutet, zahlreiche Aspekte zu berücksichtigen, insbesondere auch bei Pflegeprodukten.
„Laut einer Studie des Personal Care Product Council erklärten 84 % der Millenials, dass Nachhaltigkeit ihre Kaufentscheidungen beeinflusse. 60 % der befragten Generation Z und Millenials gaben an, dass sie auf die Herstellungsart und Herkunft von Produkten achten, während 66 % der Befragten bereit sind, mehr für Produkte von Marken zu bezahlen, die sich zu sozialer und Umweltverantwortung verpflichten.“
Kreislaufwirtschaft als „Kreislaufschönheit“?
„Kreislaufwirtschaft ist ein System, das darauf abzielt, Abfall durch die kontinuierliche, zyklische Nutzung von Ressourcen vollständig zu eliminieren“ – und das erklärt, warum das Upcycling in der Beauty-Branche gerade zum brennenden Thema wird.
Die Möglichkeiten, upgecycelte Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten zu verwenden, wachsen stetig, ebenso wie die Synergien zwischen den Branchen. Innerhalb der Schönheitsbranche lässt sich speziell im Hautpflege- und Körperpflege-Segment ein Trend zum Upcycling beobachten. Aktuell finden wir unter den upgecycelten Kosmetikprodukten hauptsächlich Peelings, Pflegeöle und Seifen, doch es gibt bereits Unternehmen, die an der Entwicklung upgecycelter Parfüms und anderer Schönheitsprodukte forschen. Während die Nutzung von Material aus Lebensmittelabfällen in Kosmetika steigt, so wird auch das nachhaltige Profil der Kosmetikindustrie auf lange Sicht an Bedeutung gewinnen.
Upgecycelte Duft-Inhaltsstoffe: die nächste Revolution
Null Müll wird zur Grundlage für neue Duftkonzepte. Upgecycelte Düfte sind Düfte, die sich aus Duftstoffen oder Rohmaterialien zusammensetzen, welche ihrerseits aus Abfall- oder Nebenprodukten stammen. Das heißt im Grunde, dass Überreste aus Herstellungsprozessen wie Destillationen, Extraktionen und Aufgüssen genutzt werden. Zu den ersten Upcycling-Parfüms zählen Etat Libre d’Orange ‚I Am Trash‘, A Drop d’Issey EDP by Issey Miyake for Women und Angel Nova by Mugler. Einige der globalen Parfümeur-Pioniere bewegen sich in Richtung der Kreislaufparfümerie und „Slow Scent“.
Beispiele upgecycelter Inhaltsstoffe:
1. NATURALS TOGETHER™ UPGECYCELTER ZIMT MIT ZERTIFIZIERTER HERKUNFT AUS SRI LANKA
Die schönsten Stangen kommen auf den Gewürzmarkt, während die unregelmäßig geformten Stangen und die Späne zu ätherischem Zimtöl destilliert werden. Außerdem kann ein Nebenprodukt genutzt werden: Beim Schneiden der Zweige, die aufgrund ihrer Rinde wertvoll sind, können die Blätter aufbewahrt werden, um als ätherisches Zimtblattöl ein neues Leben zu erhalten.
2. NATURALS TOGETHER™ UPGECYCELTES VIRGINIA-ZEDERNHOLZ MIT ZERTIFIZIERTER HERKUNFT AUS DEN USA
In den USA wird Virginia-Zedernholz hauptsächlich zum Bau von Kleiderschränken verwendet, da sein natürlicher Duft Ungeziefer fernhält. Das bei der Verarbeitung des Holzes abfallende Sägemehl und die Holzreste können destilliert werden und erhalten als ätherisches Virginia-Zedernholzöl ein zweites Leben.
Upcycling und Social Media:
Bei einem Mengenvergleich von Online-Kommunikation zeigt sich, dass die Modebranche im Upcycling-Konzept dominiert und rund 76 % der Konversationen zu diesem Thema hält, gefolgt von 20 % in der Lebensmittelindustrie und fast 4 % in der Parfümerie.
Betrachten wir diese Zahlen, so wird deutlich, dass Kundschaft und Marken noch wenig Kenntnis über Upcycling in der Parfümindustrie haben. Doch es zeigt auch, dass es ein vielversprechendes Thema mit großem Potenzial ist, wie die häufigen Erwähnungen in Lebensmittel- und Modebranche beweisen.
Zusammenfassung
- Das Upcycling-Konzept ist derzeit hauptsächlich in der Modebranche Gesprächsthema:
Zero Waste, Null Müll, Mode, Second-Hand-Geschäft, Vintage, Slow Fashion, Kreislaufmode
- Upcycling wird immer noch mit „hausgemacht“ und „Handwerkskunst“ in Verbindung gebracht:
Menschen finden einen neuen Verwendungszweck für alte ungenutzte Dinge wie alte Kleider oder alte Kerzenhalter.
- Upcycling lässt sich mit vielen anderen beliebten Begriffen verbinden:
Recycelt, ungenutzt, mangelhaft, hässlich, Abfall, recyceln, wiederverwenden, aufgewertet, neues Leben, zweites Leben, ausgesondert, überschüssig, aufbewahren, Überreste, regional.
Die Zero-Waste oder Null-Müll-Bewegung ist mehr als ein Trend: Sie ist notwendig. Die Abfallwirtschaft muss die Wiederverwendung von Produkten priorisieren, gefolgt vom Recycling und als letzte Ressource sollte die Entsorgung stehen.
Durch Upcycling und die Wahl von Inhaltsstoffen, die dem No-Waste-Konzept folgen, leisten wir einen Beitrag zu einer Welt mit geringerer Umweltverschmutzung und weniger Abfall und Verlust. Gut für die Menschen, gut für den Planeten!
Deshalb sind wir besonders stolz, dass 95 % der bisher von Scentmate mitkreierten Düfte upgecycelte Inhaltsstoffe nutzen.